Es lebte einst in einem Turme voller Pein
Ein Röslein, jung, zart und rein.
Seit Jahren harrt sie schon dort
An diesem finstern, düstern, grausamen Ort.
Sie schaut immer wieder in die Fern’
Wartend auf ’nen Ritter, sie zu befreien.
Eines Nachts, sie sah ihn nicht,
erklimmte ein Reiter ihren Turm, Gedanken liederlich.
Sein Ziel: Bring sie auf die Erde nieder
und brech ihr alle Glieder,
gar schände ihren reinen Leib.
All jenes ist sein schönster Zeitvertreib.
Der Rose Schönheit unter seines Körpers Last zerbricht,
doch den Manne interessiert es nicht.
Der Rose Schönheit, nun vergangen,
am nächsten Tag sie unterm Balken hat gehangen…
Wie jeder dieses Gedicht nun interpretiert, steht ihm frei. Es geht an sich nicht nur um die körperliche Schändung sondern auch die Grausamkeiten des Lebens, die jeden Menschen zerstören können... Dieses Gedicht wurde während einer Phase übelster Depression verfasst, die ich nur mit Hilfe guter Freunde überstehen konnte. Es beschreibt meine Gefühle zu dem Zeitpunkt, als ich ganz unten war...